Katrin von Lehmann (Berlin) befasst sich mit dem Verhältnis von Vor- und Abbild ganz unmittelbar, indem sie Fotografien als Material für Flechtungen verwendet. Mit diesen Fotogeweben realisiert sie ganz eigene Bildvorstellungen und gelangt zu ungewöhnlichen Bildwirkungen: Das Ver-Flechten der ursprünglichen Motive verzerrt das Ursprungsbild, bricht die Bildebene auf und zieht den Blick tief in ein dichtes Gewebe, das an konstruktivistische Bilder erinnert und gleichzeitig wie ein wucherndes Ornament wirkt.

Thomas Erdelmeier (Frankfurt) ist „Vollblutzeichner” (Peter Weiermeir) und verbindet in seinen Arbeiten kühn Frage mit Aussage, Comic-Elemente mit Karikatur, japanische Mangas mit Science-Fiction. Die Schlagworte und Slogans in seinen graffitiartigen Großzeichnungen zielen auf Politik und Gesellschaft („shareholderforest”). Elegant führt Erdelmeier die impulsiven, energiegeladenen Linien immer wieder zu neue Themen und zeichnerischen Pointen, als versuche er, die unberechenbare Komplexität unserer Gegenwart mit Hilfe riesiger „mind maps“ zu begreifen.

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